Der Transformationsprozess
Management ist die Transformation von Ressourcen in Nutzen. - Fredmund Malik
Der einzige Zweck eines Unternehmens ist – wie von Malik beschrieben – die Transformation von Ressourcen in konkreten Nutzen. Wenn wir von Nutzen sprechen, dann meinen wir den Nutzen für den Kunden. Nutzen in Form von Angeboten, bestehend aus Produkten, Dienstleistungen und Services. Nutzen zu einem vernünftigen Preis angeboten, wandelt Interessenten zu Kunden, Bedürfnisse zu Nachfragen und Planrechnungen zu realem Umsatz.
Effektivität vor Effizienz
Es nützt nichts, etwas besonders gut zu können, wenn man dabei das Falsche tut. Effektivität bedeutet, das Richtige tun. Effizienz heisst, etwas richtig gut machen. Effektivität kommt daher immer vor Effizienz. Wir müssen also erst eine klare Vorstellung davon haben, was wir tun möchten (das Richtige tun), bevor wir entscheiden, wie wir es tun (das Richtige besonders gut machen).
Die Antwort auf das Was findet sich in der unternehmerischen Vision, die Antworten auf folgende Fragen geben sollte: «Wo wollen wir in xy Jahren stehen? Was müssen wir dafür tun und wie wird sich unsere Umwelt bis dahin vermutlich entwickeln? Welche dieser Entwicklungen müssen wir für unser Geschäft berücksichtigen?». Mit «Umwelt» sind all jene Faktoren gemeint, die einzelne Menschen bzw. Unternehmen nicht allein und aus eigener Kraft gestalten können: das staatliche Umfeld, die gesellschaftliche Entwicklung, Märkte und Branchen sowie technologische Entwicklungen.
Das Wie wird mit der Strategie beantwortet: «Wie müssen wir vorgehen, um unsere Vision in konkrete Resultate umzusetzen?» Mit der strategischen Planung definieren wir Teilziele, leiten Massnahmen ab und stellen die entsprechenden Ressourcen bereit.
Die Frage nach dem «Warum?»
Während es uns relativ leicht fällt die Frage nach «und was machen Sie so?» zu beantworten und Kunden zu erklären, wie unser Angebot beschaffen ist, haben wir grösste Mühe mit der Antwort auf die Frage nach dem «Warum». Warum tun wir eigentlich, was wir tun? Wie ist es dazu gekommen? In der Erklärung unserer Funktion oder Tätigkeit oder unseres Angebots unterscheiden wir uns in der Regel nur marginal von dem, was Andere in der Branche tun. Deshalb kommt bei Vorstellungsrunden sehr schnell Langeweile auf. «Alles schon gehört. Ach was, der auch? Ja klar, von wegen Neu. Kenne ich schon, brauchst nicht weiter zu erzählen!». Was uns wirklich unterscheidet, ist die Antwort auf unsere Beweggründe, unsere Motivation. Was steckt hinter unserer Vision? Für was brennen wir? An was glauben wir? Das «Warum» inspiriert. Weil dahinter keine Fakten stehen – wie beim Was und Wie – sondern eine Geschichte. Emotionen. Menschen, die inspiriert werden, die an eine Botschaft glauben, die folgen ihr. Die machen unsere Sache zu ihrer Eigenen. Wenn wir also das Vertrauen und die Herzen von Mitarbeitenden, Kunden oder der Öffentlichkeit für uns und unsere Projekte gewinnen wollen – sie zu unseren «Followern» machen wollen - dann müssen wir unsere Beweggründe kennen, benennen und erzählen. Simon Sinek erklärt dies auf eindrückliche Art in seinem Vortrag «Start with Why» https://www.youtube.com/watch?v=IPYeCltXpxw
Die Strategiearbeit
Die Balanced Scorecard, kurz BSC, ist ein Managementinstrument. Sie schafft eine Brücke zwischen der Strategiedefinition und der Strategieumsetzung. Im Konzept der BSC wird die herkömmliche, oft nur rein finanziell motivierte Sicht des Managements um weitere Zielperspektiven ergänzt.
Die Qualiburg “Corporate Governance” nutzt und ergänzt die Balanced Scorecard als Grundlage für die Strategiearbeit. Die unternehmerische Standortbestimmung bildet dabei den Ausgangspunkt für jede strategische Arbeit. Mit Hilfe der Qualiburg werden fünf Unternehmensperspektiven analysiert und beurteilt.
Die Kunden- & Marktperspektive
Der Zweck jedes Unternehmens orientiert sich an der Frage, wie die Kundenbedürfnisse unter optimalem Einsatz der betrieblichen Ressourcen zufriedenstellend bedient werden können. Oder um es frei nach Malik zu formulieren: Wie die unternehmerischen Ressourcen in echten Kundennutzen transformiert werden können. Die Kunden- und Marktperspektive rückt daher ins Zentrum aller strategischer Überlegungen. Fragen wie: «Wer ist unser Wunschkunde? Was zeichnet ihn aus? Welche Wünsche und Bedürfnisse hat er? Welche Probleme und «Engpässe» beschäftigen ihn?», sollen aus dieser Perspektive beantwortet werden können.
Die „Transformation“ der unternehmerischen Ressourcen in Kundennutzen erfolgt über die nachfolgenden vier Perspektiven:
Die Produktperspektive
Die passenden Produkte, Dienstleistungen und Services befriedigen die Wünsche und Bedürfnisse des Zielkunden; sie machen ihm das Leben einfacher, angenehmer, schöner, sicherer. Wie muss das Angebot beschaffen sein? Welche Produkteigenschaften und Serviceleistungen werden erwartet? Was ist der Kunde bereit dafür zu bezahlen?
Die Prozessperspektive
Wie müssen die Arbeitsprozesse beschaffen sein, damit das Produkt oder die Dienstleistung in der erwarteten Menge, Qualität und Zeit bereitgestellt werden kann und dies zu möglichst tiefen Kosten?
Die Personalperspektive
Wie können die richtigen Mitarbeitenden fürs Unternehmen gewonnen werden? Über welches Know How müssen sie verfügen, um ihre Aufgaben bewältigen zu können? Welche Motivation und Leistungsbereitschaft sollen sie mitbringen und wie können diese gefördert werden?
Die finanzielle Perspektive
Wie profitabel soll bzw. muss die Geschäftstätigkeit sein? Welche finanziellen Ressourcen werden benötigt, um die Bereitstellung der Mitarbeiterressourcen, Infrastruktur und Maschinen zu gewährleisten und Innovationsprozesse voranzutreiben? Welchen Umsatz, Gewinn, Cashflow, Liquiditätsgrad etc. strebt das Unternehmen an?
Die Qualiburg «Corporate Governance» unterstützt in der unternehmerischen Standortbestimmung und Strategieentwicklung und ermöglicht das Ableiten wirkungsvoller Ziele und Massnahmen aus über 50 strategisch wichtigen Erfolgsfaktoren.
Ausblick
In den kommenden Monaten werden verschiedene unternehmerische Aufgabenstellungen und deren Bearbeitung mit der Qualiburg näher beschrieben werden:
· General Management
· Strategische
(Neu-)Ausrichtung
· Qualitätsmanagement
· Benchmarking
· Risk Management
· Change Management
· Nachfolgeregelung